Zuhause wusste ich noch alles…
… jetzt habe ich ein Brett vorm Kopf – Prüfungsangst
Wie äußert sich Prüfungsangst?
Plötzlich feuchte Hände, Zittern, Schwindelgefühle, Herzrasen, Übelkeit.
Unter anderem solche Symptome zeigen sich bei einer Prüfungsangst.
Dazu gesellt sich wohlmöglich, dass der Schweiß perlt, Schauer über den Rücken jagen, der Atem stockt, der Geist blockiert und der Gedanke, oh nein… es läuft dieses Mal bestimmt wieder nicht so gut. Eine Leere im Kopf setzt sich fest.
Ein durchdringender Gedanke zeigt sich: Bloß weg hier!
Dabei begleiten uns Prüfungssituationen ein Leben lang, auch wenn es nicht immer Noten oder konkrete Bewertungen gibt, so darf sich ein jeder und eine jede doch immer wieder bewähren und zeigen, was er oder sie kann.
Sehr viele Menschen leiden an einer Prüfungsangst, zahlreiche davon sogar unter dem so genannten Blackout – alles Gelernte scheint dabei vollkommen vergessen zu sein.
Warum entsteht Prüfungsangst?
Spott, Gesichtsverlust, Statusverfall, die Angst sich zu blamieren usw. „wittern“ die Prüflinge wenn das Ergebnis der Prüfung feststeht.
Die Scham ist das Gefühl, was sich dahinter verbirgt.
Die zu prüfenden Menschen stellen sich dabei immer wieder ein „schlechtes“ Ende vor – wie in einer „Drama-Filmrolle“
Alle möglichen Tragödien spielen sich vor ihrem inneren Auge ab.
Dabei ist das Endergebnis immer negativ, die Prüfung nimmt zumeist einen schlechten Verlauf. Auch die Folgen werden als absolut negativ eingeschätzt.
Was begünstigt Prüfungsangst?
Sie wollen glänzen und die Prüfung mit einer absoluten Bestleistung abschließen. Zusätzlich scheint das Umfeld sehr hohe Erwartungen und Ansprüche zu stellen. Dadurch entsteht ein hoher innerer und äußerer Druck.
Deshalb ist die Furcht vor Fehlern und ein eventuelles negatives Abschneiden besonders hoch.
Was werden die anderen sagen, wenn ich nicht bestehe? Alle Anderen schreiben bestimmt eine bessere Note. Ich habe es nicht „drauf!“
Selbstzweifel kündigen sich an und halten Einkehr.
„Die erste Prüfung war auch schon schlecht. Diesmal werde ich bestimmt wieder versagen“! Durch diese schlechten Erfahrungen werden die Prüflinge an vorangegangene negative Prüfungen erinnert und „glauben“ beim nächsten Mal ebenso abzuschneiden.
„Ja ist denn heute schon Weihnachten?“ Die „Aufschieberitis“ oder Prokrastination genannt, führt oft dazu, dass das Prüfungsergebnis nicht den Erwartungen entspricht.
Denn auch wenn mit dem Lernen erst auf den letzten „Drücker“ begonnen wird, wächst die Unsicherheit.
Damit das Lernen auch Freude bereitet ist es äusserst wichtig, über viele, interessante und lustige Lernstrategien zu verfügen. Denn dann hält der Spaß am Lernen seinen wohl verdienten Platz und nachhaltiges, erfolgreiches Lernen gelingt leicht.
Zumeist jedoch handeln die Lernenden immer noch nach der gleichen langweiligen Lernstrategie, sie lesen sich den Lernstoff immer wieder oft vor und versuchen ihn sich dann einzuprägen.
Häufig fällt es den meisten Menschen deutlich leichter ihre Schwächen zu benennen als ihre Stärken. Das führt oft dazu, dass sie diese viel mehr im Fokus haben als ihre Stärken. Sie sind dann eher negativ „programmiert“.
Einige Menschen leben ungesund. Sie essen und trinken nicht vernünftig und schlafen nicht ausreichend.
So lässt sich Prüfungsangst überwinden
Um den äußeren oder inneren Druck zu überwinden, ist es wichtig sich zunächst zu entspannen (alle Muskeln an- und wieder entspannen).
Hier ist es auch sehr hilfreich sich auf eine Phantasiereise zu begeben. Am besten ist es so, dass er oder sie sich dabei vorstellt, das positive Ziel mit der Prüfung schon erreicht zu haben.
Also sich schon vorzustellen, wie das Ergebnis überreicht wird. In etwa: „Ich hole mir meine Arbeit am Pult des Lehrers ab, genau, rechts oben steht bei mir in roter Schrift eine 2. Ich freue mich. Ich habe mein Ziel erreicht. Jetzt zeige ich die benotete Arbeit meinen Freunden. Sie reagieren begeistert. In meinem Bauch macht sich ein überaus warmes, absolut beglückendes Gefühl breit, zuhause angekommen zeige ich die Arbeit meiner Mutter. Sie wird sich unbändig freuen.“
Dabei ist es wichtig, sich das Ergebnis immer im hier und jetzt vorzustellen. Als ob das Ergebnis schon erreicht worden wäre.
Wenn es zu Selbstzweifeln kommt, hilft es sich daran zu erinnern, dass es eine Kraft gibt, die schon einmal geholfen hat Aufgaben zu bewältigen. Das heißt konkret: Erinnere dich daran wie du schon einmal eine schwierige Situation bewältigst hast und wie gestärkt du aus dieser hervor gegangen bist. Werde dir also bewusst, wieviele, unzählige Stärken du besitzt.
Schlechte Erfahrungen werden dadurch am besten gelöst, indem wir uns der Wahl bewusst sind, ob wir Misserfolge und nicht so schöne Erlebnisse als ein Hindernis oder etwa als eine Chance zu sehen.
Also konkret: Wenn ich in der Mathe Arbeit eine 5 hatte, kann ich denken „Ich bin schlecht in Mathe“, oder aber ich kann dies als Chance wahrnehmen und mir die Arbeit genauer anschauen und erkennen, was ich beim nächsten Mal besser machen darf.
Also früher mit dem Lernen beginnen, auf „Flüchtigkeitsfehler“ achten, andere Lernstrategien verwenden, auf andere Faktoren wie Schlaf, das soziale Umfeld etc. zu achten, mir mehr Zeit zugestehen usw.
Um nicht ein Opfer der „Aufschieberitis“ zu werden, kann ich zum Beispiel alle Formen der Ablenkung (Handy, Poster, andere interessante Utensilien) beim Lernen beseitigen.
Auch ist es wichtig eine Prioritätenliste zu erstellen und den Lernstoff danach aufzuteilen:
Also: Was ist sehr wichtig zu wissen und kann ich noch nicht -> auf die Prio 1,
was ist sehr wichtig und kann ich schon ganz gut -> auf die Prio 2,
was weiß ich noch nicht und ist nicht so wichtig -> auf die Prio 3 und
was kann ich schon ganz gut und ist nicht so wichtig -> auf die Prio 4.
Dadurch wird der Lernstoff überschaubarer und jede einzelne Wertigkeit ist einfacher zu erkennen.
Langweilige Lernstrategien braucht kein Mensch, denn wir lernen durch sie zumeist deutlich weniger, langsamer und ohne Spaß. Sind die Strategien hingegen abwechslungsreich, interessant und lustig macht es viel mehr Spaß zu lernen.
Lernen wird dadurch um ein Vielfaches effizienter.
Wenn wir uns zusätzlich immer unserer mannigfaltigen Stärken bewusst sind und den Fokus nicht auf unsere Schwächen richten, etwa durch das Lob anderer oder durch deren Visualisierung, zusätzlich noch auf unseren Körper achten, Sport treiben, uns „gesund“ ernähren, ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen, auf unseren Schlaf achten, dann hilft uns das sehr.
Fazit
Es gibt tatsächlich nicht die eine „Schraube“ die es zu drehen gilt um die Prüfungsangst zu beheben.
Tatsächlich ist die ganze „Maschinerie“ zu sehen und lauter einzelne „Zahnräder“ bringen das Ganze zum Laufen und zum Funktionieren.
Also wenn ein Punkt in Ordnung ist, etwa der innere oder äussere Druck minimiert wurde und es an einer anderen Stelle Schwierigkeiten gibt (etwa Selbstzweifel bestehen), läuft der Mensch nicht rund und das Ergebnis kann nicht erreicht werden.
Jeder einzelne Punkt gehört überprüft.
Denn dann läuft der „Motor“ rund und die „PrüfungsSTÄRKE“ wird aktiviert!
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor
Lerncoach- und Azubi-Coach-Ausbilder
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