Lernblockaden
Das gefangene Denken – „ Das werde ich nie lernen!“, „Ich bin machtlos!“
Dies sind nur 2 von sehr sehr vielen einschränkenden Glaubenssätzen (Blockaden), die tagtäglich durch unser Gehirn schwirren. Ein jeder kennt sie und oft werden diese auch noch individuell durch jeden einzelnen „bereichert“. Sie üben eine grosse Macht auf uns und unser Verhalten aus. Falls etwa irgendetwas nicht so gelaufen ist wie wir uns das vorgestellt haben treten sie aus dem Nichts hervor und kommentieren teilweise die gezeigten Leistungen.
Limitierende (einschränkende) Glaubenssätze und die Lernblockaden sind gelernt
Dabei lohnt es sich, die eigenen limitierenden Glaubenssätze unter die Lupe zu nehmen!
Limitierende Glaubenssätze sind gelernt. Das bedeutet, dass man sie auch verlernen kann.
Unser ureigenes System hält an Mustern fest. Sie waren absolut nötig und sicherten teilweise sogar das Überleben der eigenen Person. Als Kind von damals, sahen sie keine andere Lösung für sich als Ausweg aus der Situation. Heute, als erwachsener Mensch, gilt es diesen Ansatz zu überprüfen.
Viele Menschen erinnern sich deutlich stärker an negative Ereignisse als an positive. Dies wird begründet durch die Stärke der Emotion, die mit dem Ereignis verbunden war. Angst und Lebensangst sind eine stärkere Emotion als die der Freude, könnte sie doch die „Rettung“ vor unliebsamen Situationen sein.
Limitierende Glaubenssätze lösen Lernblockaden aus
Diese negativen Glaubenssätze können unser Leben bestimmen, zu jedem Schritt und zu jeder Handlung fällt uns „die mahnende Stimme“ ein, die uns mitteilt die Dinge „doch nicht zu tun…, wieder falsch zu machen…., zu blöd zu sein… und so weiter.
Das Repertoire ist riesengroß und quasi unerschöpflich.
Dabei verspüren wir, dass wir teilweise „fremdbestimmt“ und „lethargisch“ agieren.
Wir verspüren keinerlei Motivation bei vielen anfallenden Dingen des täglichen Lebens.
Wir reagieren dann oft resignativ, lustlos und aggressiv.
All dies hat oft den Ursprung darin, dass wir nicht unser wahres Leben leben sondern manchmal ein von uns erwartetes.
Sagten nicht schon die Eltern, dass das „doch keinen Sinn habe“, der Lehrer antwortete mit Kommentaren auf unser Handeln welches unser gesamtes weiteres Leben beeinflusste.
Etwa wenn er sagte : „Mathe wirst du nie lernen, oder, dein/e Bruder/Schwester konnte das schon nicht und so weiter.
Letztlich fühlen wir uns dann unfrei, krank und bedeutungslos.
Erst wenn wir die Emotionen in Zusammenhang mit den Glaubenssätzen verändern erreichen wir die eigene innere Freiheit.
Limitierende Glaubenssätze und Schule
„Mein Kind muss eine gute Rechtschreibung haben“, Ohne Fleiß kein Preis“, „Ohne einen guten Schulabschluss, kann man keinen guten Beruf lernen“, „Man kann nicht einfach machen, was man will“, „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“, „Kinder müssen gefördert werden, damit das Beste aus ihnen wird“, „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“, „Ich bin verantwortlich für meine Kinder“, „Meine Kinder brauchen mich, damit aus ihnen etwas wird“, „Mein Kind muss eine gute Rechtschreibung haben“
Wow! Mit sehr vielen Annahmen werden unsere Kinder heute konfrontiert. Und viele davon werden unbewusst, von Generation zu Generation, weitergegeben und an deren Wahrheit wird nicht gezweifelt.
Sehr wenige kümmern sich um deren Rechtmäßigkeit und den Wahrheitsgehalt.
Damit muss jetzt Schluss sein und deshalb erhalten sie hier die wichtigsten Tipps um es zu ermöglichen, dass unsere Kinder frei und mit Spaß lernen.
Tipp 1:
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Wirklichkeit. Unsere Sicht auf die Welt beruht darauf, dass wir, ganz persönlich, unser eigenes, früheres Leben subjektiv bewerten, Schlüsse daraus ziehen und eigene Glaubenssätze entwickeln.
Mit diesen Glaubenssätzen im Gepäck, beurteilen wir uns und die Welt und bewerten einzelne Handlungsstrategien. Daraus entwickeln wir Werte, die uns unser Leben begleiten und führen.
Wichtig hier im Tipp 1 ist es, diese Werte zunächst zu benennen, aufzuschreiben und dann anzuzweifeln.
Stellen Sie ihre Glaubenssätze in Frage und überprüfen dabei ihren Wahrheitsgehalt.
Dabei finden sich oft verblüffende Ergebnisse und wir stellen fest, dass diese „limitierenden Glaubenssätze“ nicht unserer momentanen Denkweisen entsprechen.
Tipp 2 :
Hier geht es darum, Erkenntnis darüber zu erlangen, warum wir welche Verhaltensmuster aufweisen. Warum glauben sie z. B. Mathe nicht zu können? War es ein Lehrer der ihnen diesen Satz gesagt und damit implementiert hat? Haben sie das als sehr peinlich empfunden?
Oder haben Ihre Eltern sehr viel von ihnen verlangt und verspürten sie durchgehend einen hohen Leistungsdruck?
Wenn sie über all diese Dinge nachdenken und verstehen woher ihre Denkmuster stammen und warum sie etwas tun, dann können Sie daran arbeiten und sie verändern.
Tipp 3:
Stimmen meine Glaubenssätze wirklich mit meiner Realität überein?
Wenn Sie sich diese Frage stellen und zum Beispiel wirklich überprüfen ob Sie, wie in dem oben genannten Fall, Mathe wirklich nicht können, oder ob dies nicht der Wahrheit entspricht und Sie Mathematik richtig gut können.
Wichtig dabei ist, dass Sie die gute Absicht hinter diesen limitierenden Glaubenssätzen erkennen, also etwa den Beweggrund für den herrschenden Leistungsdruck, den ihre Eltern versprühten.
Schlichtweg hatten sie jawohl nur „das Beste“ für Sie im Sinn.
Tipp 4 :
Ersetzen Sie immer ein Denkmuster, das Sie nicht mehr beibehalten wollen, durch ein neues, besseres.
Finden Sie die zu ihnen passenden Motive.
Etwa : „Ich bin gut in Mathe!“ „Ich schaffe das!“, Ich erreiche alles, was ich schaffen möchte!“, „Ich habe Spaß im Leben!“, „Ich bin gut so wie ich bin!“ „Ich habe ganz viele Stärken!“ und so weiter.
Tipp 5 :
Üben Sie diese Denkmuster ein, wenden Sie sie immer wieder an. Ihr Gehirn wird irgendwann umschalten und die neuen, positiven Glaubenssätze gehören zu Ihrem Leben dazu und dieses gestaltet sich dann locker und leicht, denn Sie werden von ihren Mitmenschen ein positives Feedback auf ihr Handeln erhalten!
Fazit:
Eine immens hohe Anzahl von Glaubenssätzen, teilweise hilfreiche und auch weniger hilfreiche beeinflussen unser tägliches Leben.
Fühlen wir uns nicht mehr „wohl“ mit ihnen und verleben wir wenig schöne und spannende Tage, dann dürfen wir diese Glaubenssätze in für uns positive umwandeln.
Wir und unser Umfeld werden es uns danken. Denn:
„Was das Hänschen nicht lernt, das lernt der Hans viel leicht!“
Ein schöne Zeit wünscht
Ihr
Michael Müller
Lerncoach für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Kinder- und Jugendcoach
Lerncoach- und AZUBI-Coach-Ausbilder