Visualisierungs-Training – einfach und mit viel Spaß!
Schön, dass Du schon bis hierher gekommen bist. Wir sind jetzt schon bei unserem 5. Beitrag – im 4. Beitrag waren die zu Dir passen Lernstrategien. Hast Du sie ausprobiert?
Wie war die Kombination, Deiner beiden bevorzugten Sinneskanäle? In der Regel eine leichte Übung.
Jetzt kommen wir zum Visualisierungs-Training. Generell ist das Lernen über den visuellen Lernkanal sehr von Vorteil – für so gut wie alle Lernthemen. Für die Rechtschreibung und das Lesen, um die es ja in unserem E-Kurs geht, ist es unsere Meinung nach die einzig funktionierende Lernmethode.
Da bei Dir, laut den bisherigen Tests, der visuelle Kanal eher wenig verwendet wurde, darfst Du ihn trainieren. Das geht mit sehr schönen Strategien und am einfachsten, wenn Du es schrittweise machst.
Richtig klasse ist es nachher, wenn Dir sowohl das Lesen und Schreiben leicht fällt, als auch zusätzlich das Aufnehmen und Lernen von sämtlichen Themengebieten. Wir freuen uns schon sehr auf das jubelnde Feedback von Dir 🙂 … – und wir sind uns sicher, dass wir das auch von Dir bekommen. Dieser E-Kurs bildet komplett auch das Einzelcoaching ab, welches wir seit 5 Jahren mit sehr vielen Klienten von 7-99 Jahre erfolgreich durchgeführt haben. Deshalb sind wir uns sehr sicher, dass auch Du ganz einfach gut lesen und schreiben wirst.
So, legen wir los mit dem Visualisierungs-Training.
Und denk daran:
- Du hast alle Zeit der Welt.
- Mach jede Übung immer so lange, wie sie Dir Spaß macht.
- Erleb Deine Erfolge.
- Es ist ein Training. Durch die tägliche Konsequenz, gerne auch in kleine Schritten, wird der Erfolg schnell erreicht sein.
1. Visualisierungs-Übung:
- Nimm Dir einen konkreten Gegenstand vor, zum Beispiel einen Kugelschreiber, einen Apfel, eine Blume oder ähnliches.
- Betrachte den Gegenstand ganz intensiv und ganz genau.
- Stell Dir vor, Du zeichnest ihn nachher auf ein Blatt Papier – ohne ihn wieder anzuschauen.
- Wenn Du Dir sicher bist, dass Du den Gegenstand ganz genau betrachtet und sozusagen ein „gedankliches Foto“ davon gemacht hast,
- schließe Deine Augen und stell Dir den Gegenstand jetzt ganz genau – mit geschlossenen Augen – vor.
- Diese Übung hört sich sehr leicht an und ist für alle, die den visuellen Kanal bisher nur wenig benutzt haben eine Herausforderung. Je öfters Du diese Übung machst, desto leichter wird sie.
Option im Freien:
Nimm Dir ab jetzt vor, wenn Du draußen beim Spielen bist, beim Einkaufen, beim Wandern oder ähnlichem, dass Du Dir bestimmte Dinge ganz genau merkst. Das können Beschilderungen an Geschäften sein, Insekten, Pflanzen und ganz viel mehr. Wenn wir das Beispiel „Beschilderungen“ nehmen, versuche zuhause dieses Schild auf einem Blatt Papier zu skizzieren.
>> Das ist sozusagen die Visualisierungs-Übung für „nebenbei“ 🙂 und ideal für alle, die den kinästhetischen Anteil im Lerntyp-Test haben.
Parallel kannst Du Dir jetzt mal überlegen: wie sehen die Logos von diesen Firmenketten aus – farblich -: ALDI, LIDL, NETTO, PENNY, H&M, OMV, APPLE, REWE, BMW usw.
Kannst Du einige Logos richtig wiedergeben? Wenn ja, super, dann hast Du den visuellen Kanal beim unbewussten Lernen schon verwendet. Dazu kommen wir im nächsten, im 6. Beitrag wieder.
2. Visualisierungs-Übung:
- Schließe die Augen und stell Dir vor,
- wie Du von Deinem jetzigen Platz durch Deine Wohnung gehst.
- Geh in Gedanken ins Bad und dreh Dich zum Waschbecken. Stell Dir vor, Du stehst davor.
- Dann gehst Du in Gedanken wieder raus und in Dein (Schlaf-) Zimmer.
- Jetzt gehst Du gedanklich in die Küche.
- Dort steht in der Spüle eine Tasse. Wie sieht die Tasse aus? Welche Farbe hat sie? Gib der Tasse in Gedanken eine andere Farbe, zum Beispiel apfelgrün und dann noch rote Punkte darauf.
Wie gelingt Dir diese Übung? Es ist übrigens völlig normal, wenn Du durch diese oder auch die anderen Visualisierungs-Übungen etwas müde wirst. Es ist eben ein Training und strengt Dich auch an – je nachdem wie Du den visuellen Kanal bisher benutzt hast. Wenn es Dir gefällt und gut tut, dann höre bei dieser Übung Deine Lieblingsmusik und hab einen Gegenstand in Deinen Händen, zum Beispiel einen „Knetball“ oder auch einen Kugelschreiber – welchen Gegenstand ist völlig egal, nur etwas, das Deine Hände beschäftigt ;-). Das darfst Du gerne bei allen Übungen einsetzen – Musik und Ball, Kugelschreiber o.ä. – dann ist es bestimmt noch leichter.
3. Visualisierungs-Übung:
- Suche Dir ein Foto oder Bild auf denen Du Personen, Gegenständen etc. siehst.
- Präge es Dir ganz genau ein.
- Jetzt versuchst Du, während Du auf das Bild schaust, Dir vorzustellen, dass die Personen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände oder ähnliches, sich bewegen.
- Probiere es zuerst mit offenen Augen – also in der Draufsicht.
- Einfacher wird es mit geschlossenen Augen – probiere auch das gerne aus.
4. Visualisierungs-Übung:
- Schließ Deine Augen und denk an einen Raum, in dem Du Dich jetzt gerade nicht befindest.
- Beantworte diese Fragen:
- Was siehst Du, wenn Du aus dem Fenster des Zimmers schaust?
- Wie viele Regalbretter hat das Regal/der Schrank in diesem Zimmer?
- Wo steht die Lampe auf dem Schreibtisch?
- Wie sieht der Boden aus?
- Wo stehen Pflanzen in diesem Zimmer?
- Wie sieht die Sitzgelegenheit aus – Farbe und Beschaffenheit?
5. Visualisierungs-Übung:
- Diese Übung kannst Du ab 2 Personen durchführen – gerne auch mehr.
- Suche Dir 3 – 5 Bilder aus Zeitschriften oder Karten aus.
- Schaue Dir diese Bilder genau an.
- Dein Gegenüber fragt Dich jetzt ganz genau über die Bildinhalte aus (Farben, Blickrichtungen, Kleinigkeiten etc.)
TIPP:
Wir verwenden in unseren Trainings die Spiele „BrainBox“ – das ist ein ideales Spiel für das Visualisierungs-Training. Hier haben die Spieler 10 Sekunden Zeit, sich eine Karte einzuprägen (Bilder und Text) und im Anschluss werden dazu Fragen gestellt.
Ähnliche Spiele, die auch die Visualisierung fördern und somit unterstützen sind zum Beispiel auch Make’n Break, Legolino, Set, Ringelding, Memory (z.B. auch mit drei Karten für Erwachsene um die Herausforderung zu steigern) usw.
6. Visualisierungs-Übung:
Jetzt visualisieren wir 15 Begriffe, das heißt, wir nennen Dir jetzt 15 Begriffe und Du malst jeden Begriff auf ein Blatt Papier.
Wichtig: Du darfst nur Malen – bitte keine Buchstaben und Wörter verwenden!
Und bitte flott 🙂 – Strichmännchen oder ähnliches reichen völlig aus. Das Ziel dieser Übung ist, dass Du nachher, wenn Du die Bilder anschaust, wieder auf die Begriffe kommst.
Und los:
- Freiheit
- Mittagessen
- Fußball
- Treue
- Erfolg
- Therapie
- Beratung
- Abseits (Fußball)
- Hobby
- Urlaub
- Nachhaltigkeit
- Fernsehprogramm
- Insel
- Hunger
- Freude
So, jetzt schaust Du weg vom Bildschirm 😉 und auf Dein Blatt mit Deinen gemalten Begriffen.
Schreibe dahinter, welches Bild welchen Begriff darstellt. Dann vergleiche – hast Du alle richtig?
2. Stufe:
Schau nicht auf den Bildschirm und dreh Dein Blatt um, dass Du weder Deine Zeichnung noch die Wörter siehst. Nimm ein neues Blatt und schreibe die Begriffe auf – denk einfach an Deine Bilder.
TIPP:
Das Erinnern der Bilder fällt noch leichter, wenn Du mit den Augen nach oben schaust oder defokussiert – träumend – nach vorne schaust.
7. Visualisierungs-Übung:
- Leg vor Dich drei verschiedene Gegenstände und schaue sie genau an.
- Jetzt schaust Du weiter auf die drei Gegenstände und versuchst einen unsichtbar zu machen.
- Wenn dies auf Anhieb eine kleine Anforderung darstellt, dann
– achte darauf, dass die Gegenstände und der Hintergrund nur einen leichten Kontrast haben (z.B. Taschentuch auf weißem Blatt oder Tischdecke)
– gehe schrittweise vor: mache den Gegenstand in Gedanken erstmal durchsichtig, dann einen Teil unsichtbar und dann komplett.
So, diese 7 Übungen darfst Du jetzt in den nächsten drei Tagen (und dann täglich weiter) für Dich umsetzen. Denke immer daran, es ist ein Training. Wirklich analog einem Fußball-Training – je öfter Du trainierst, umso erfolgreicher wirst Du beim nächsten Mal sein. Vorschau für den nächsten Beitrag: wir visualisieren Wörter auf verschiedene Arten. Dann geht es schon so richtig ans Schreiben und Lesen. Und toll, wenn es dann schon ganz leicht geht, weil Du mit ganz viel Spaß die Übungen oben gemacht hast.
Das allerwichtigste dabei ist uns: HAB SPAß bei allen Übungen – das ist der absolute „Erfolgs-Burner“ 😉 !!!
Viele herzliche Grüße
Deine
Alexandra Aldinger und Michael Müller